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Juli 4 2022

NFT-Kunst: Was es ist und wie es funktioniert

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(Bild: TZAPAC)

Die Blockchain-Technologie hat über die letzten Jahre in viele Industrien Einzug gehalten. Ein Sektor konnte jedoch maßgeblich von der Technologie profitieren, nämlich die Kunstindustrie. Aufgrund der Transparenz, aber auch der Nachverfolgbarkeit, eignet sich die Blockchain hervorragend für den Einsatz im Kunstmarkt.

Zu Beginn wollen wir jedoch mit einer Definition hinter dem Begriff NFT-Kunst starten. Was genau ist NFT-Kunst?

NFT-Kunst ist ein digitales Gut, das sammelbar und einzigartig ist. Kunst-NFTs erhalten ihren Wert, weil die Transaktion das Eigentum an der Kunst beweist und den Kunstsammler somit auch vor Fälschungen schützen kann.

Die Popularität von NFT-Kunst zeigt sich vor allem darin, dass auf bekannten Kunstmessen, wie zum Beispiel der Art Basel, Kunst dargereicht in Form von NFTs mittlerweile nicht mehr zu übersehen und wegzudenken ist.

 

Welche Vorteile entstehen für den Kunstmarkt durch die Blockchain Technologie?

Nachweis des Eigentums

Beim Kauf von NFTs ist das Werk nicht das Eigentum, sondern die Metadaten. Die häufigste Art eines NFTs ist ein Stück Code, das in die Blockchain geschrieben wird. Dieser Code setzt sich aus verschiedenen Informationsbits zusammen. Der ERC-721-Standard für NFTs legt Elemente fest, die vorhanden sein müssen und einige, die optional sind. Das erste Kernelement einer NFT ist eine als Token-ID bekannte Zahl, die bei der Erstellung des Tokens generiert wird; das zweite ist die Vertragsadresse, eine Blockchain-Adresse, die mit einem Blockchain-Scanner überall auf der Welt eingesehen werden kann.

Die Kombination der im Token enthaltenen Elemente macht ihn einzigartig; weltweit gibt es nur einen Token mit dieser Kombination aus Token-ID und Vertragsadresse. Im Grunde genommen besteht der NFT einfach aus diesen beiden Zahlen.

Ein innovativer Ansatz zur Einkommenssteigerung für Künstler

Einer der weiteren Vorteile von NFTs ist die finanzielle Freiheit, die sie den Künstlern bieten. Wenn Sie durch „NFT Twitter“ scrollen, werden Sie eine Vielzahl von Beiträgen sehen, in denen die Möglichkeit zelebriert wird, von der eigenen Kunst zu leben, die es vor dem Aufkommen von NFTs nicht gab.

Es mag sich anhören, als ob der Markt die Lösung für das seit langem bestehende Problem der angemessenen Entlohnung von Künstlern ist und in gewisser Weise ist das auch so. Die Struktur der NFT Verkäufe ist weithin dafür bekannt, dass sie die Zwischenhändler – Galerien, Institutionen usw. – ausschalten, die normalerweise die Verkäufe von Anfang bis Ende kontrollieren und finanziell bei einem Verkauf profitieren würden.

So erhält der Künstler bei den meisten Kunstwerken Lizenzgebühren („Royalties“), d.h. bei jedem Verkauf des Kunstwerks kann er einen Prozentsatz aller künftigen Verkäufe erhalten. Der entsprechende Satz hängt davon ab, welche Plattform der Künstler nutzt.

Eine globale Zielgruppe

In der Vergangenheit war die exklusive, illustre Welt des Sammelns und Verkaufens von Kunst etwas, das im Allgemeinen in physischen Räumen mit physischen Kunstwerken stattfand. Designer und Künstler verdienten ihr Geld mit realen Veranstaltungen wie Ausstellungen und Märkten, bis die jüngsten Ereignisse in der Welt dazu führten, dass viele dieser Distributionsmöglichkeiten eingestellt wurden.

Der Aufstieg des NFT-Handels bedeutete auch, dass sich das Kunstsammeln ins Internet verlagert hat, was vielen Künstlern auf globaler Ebene die Möglichkeit eröffnete, ihre Werke an Käufer zu verkaufen, die zuvor keine Chance hatten.

 

Boom der Kunstrichtung Generative Art / Kunst

Vor allem die Kunstrichtung Generative Art / Kunst konnte von dem gestiegenen Interesse an NFT-Kunst profitieren. Generative Kunst gibt es seit den 1960er Jahren, aber die neuen NFT-Plattformen für generative Kunst treiben das Medium in eine spannende, neue Richtung. Zu diesen Plattformen gehören Art Blocks (basiert auf der Ethereum Chain) und fxhash (Tezos).

Zuerst einmal wollen wir aber mit einer kurzen Definition starten, was sich hinter dem Begriff Generative Kunst verbirgt.

 

Was ist Generative Kunst?

Generative Kunst ist ein Kunststil der neuen Medien, der auch als Coding Art oder Interactive Art bezeichnet werden kann. Generative Kunst ist jedoch nicht nur auf einen digitalen Code beschränkt. Der Prozess kann durch biologische Systeme oder auch eine chemische Reaktion beeinflusst werden.

Mit den Wurzeln in der Wissenschaft mag es verwirrend sein, wie generative Systeme ihren Weg in die Kunstwelt gefunden haben. Das Experimentieren mit Computern und mechanischen Geräten begann in den Forschungslaboren der Universitäten, wo oft die fortschrittlichsten und leistungsfähigsten Technologien zu finden waren.

Michael Doll, ein Professor an der University of Southern California, war der erste, der einen Computer für künstlerische Zwecke programmierte. Seine Arbeit inspirierte viele andere Ingenieure wie Philip Galanter, der vielleicht als erster aufzeigte, auf welch vielfältige Weise die Generative Kunst sowohl Wissenschaftlern als auch Künstlern zugutekommen kann.

Das Schöne an der generativen Kunst ist, dass die Gestaltungsmöglichkeiten grenzenlos sind. Der Nutzer oder Künstler schafft einen Prozess, setzt ihn in Gang, der Zufall tut sein Übriges! Ein einzigartiges Kunstwerk wird geschaffen.

(Screenshot: Art Blocks User Interface)

Art Blocks

Art Blocks ist eine Ethereum-basierte Plattform, die Sammlern weltweit einzigartige, programmierbare und generative NFT-Kunst auf Abruf anbietet. Dies geschieht mithilfe von NFT-Drops, einem Verfahren, bei dem ein Nutzer ein NFT minted, aber vorher nicht weiß, was er erhält.

Wenn ein Nutzer ein Kunstwerk auf Art Blocks minted, erstellt er einen Token auf der Ethereum-Blockchain. Dieser Token ist einzigartig und enthält einen Seed. Der Seed bestimmt dann den künstlerischen Output des Skripts, indem er Variablen wie Farbe, Geometrie und andere Seltenheitsmerkmale zuweist.

Art Blocks ist also so, als würde ein Künstler ein individuelles Kunstwerk auf Abruf für den User erstellen. Mit Hilfe der Blockchain wird dieser Output auch nochmal zusätzlich randomisiert.

Anbei erhalten Sie Beispiele von zwei bekannten Kollektionen auf Art Blocks, Fidenza von Tyler Hobbs und Ringers von Dmitri Cherniak.

Fidenza von Tyler Hobbs

Ringers von Dmitri Cherniak

fxhash

fxhash basiert im Gegensatz zu Art Blocks auf der energieeffizienten Tezos-Blockchain und ist eine NFT-Plattform für generative Künstler und Kunstsammler, die eine kostengünstige und umweltfreundliche Möglichkeit suchen, NFT-Kunstwerke zu erstellen und auszutauschen.

Was fxhash besonders spannend macht, ist die Freiheit, die Künstlern und Kunstsammlern gleichermaßen gewährt wird. Es gibt keine Kuratierung, was für manche anfangs schwer zu akzeptieren ist. Ähnliche Generative Art Plattformen, wie zum Beispiel Art Blocks haben ein Kernteam von Kuratoren, die entscheiden, wer was minten darf. Auf fxhash gibt es so eine Kuratierung nicht. Solange sich ein Künstler an die fxhash Formatierungsregeln hält und zustimmt, nur originale generative Kunstwerke hochzuladen, kann er ohne Einschränkungen minten. In dem Fall entscheiden die User, welche Kunstwerke aus der Masse herausstechen.

Auch hier folgen Beispiele von zwei bekannten Kollektionen auf fxhash, Garden, Monoliths von zancan und Dragons von William Mapan.

Garden, Monoliths von zancan

Dragons von William Mapan

PHD Einschätzung

Wie eingangs erwähnt, konnte die Kunstindustrie sehr stark von den Innovationen der Blockchain-Technologie profitieren. Der Erfolg der Generative Art Plattformen „Art Blocks“ und „fxhash“ ist nur ein Beispiel für das gestiegene Interesse der User an diesen neuen Entwicklungen im Kunstmarkt. Die Plattformen und Blockchains sind bei den weltweit führenden Kunstmessen (wie zum Beispiel der Art Basel) mittlerweile auch sehr präsent.

Für Unternehmen mit einem größeren Engagement in der Kunstwelt, können diese Plattformen für weitere Innovationen und neue Distributionswege sorgen. So können Unternehmen zum Beispiel auch Kooperationen mit Künstlern eingehen und diese Werke dann an interessierte User vertreiben, ggfs. können die Künstler ja markante Bildwelten/Logos der Unternehmen in dem kreativen Prozess mit einbinden.

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