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Der Krypto-Crash
Während Bitcoin, Ethereum und Co. Anfang 2022 noch in aller Munde waren und neue Allzeithochs prophezeit wurden, sieht man seit April 2022 einen klaren Abwärtstrend. Während Ethereum im April noch bei 3.500 $ lag, sank der Preis Mitte Juni auf ein Langzeit-Tief von unter 900 $.
Grundsätzlich sind Kryptowährungen nach wie vor sehr volatile Wertanlagen und somit hart von Krisensituationen, wie Beispielsweise dem Ukraine-Krieg, betroffen.
Und nach jedem größten Tief gab es im Umkehrschluss auch wieder ein neues Allzeit hoch; wann und ob dies eintreten wird, vermag derzeit kein Experte zu prophezeien.
Mit Blick auf die vergangenen Monate liegt auch die Vermutung nahe, dass die Krypto-Branche die Phasen dessen durchlebt, was die Literatur als den Gartner-Hype-Zyklus beschreibt. Er besagt, dass wir dazu neigen, die kurzfristige Wirkung einer Technologie zu überschätzen und die langfristige Wirkung zu unterschätzen. Nach dem Peak der überzogenen Erwartungen scheint sich die Branche gerade in einem Tal der Enttäuschung zu befinden – um sich dann (möglicherweise) über den Pfad der Erleuchtung auf ein Plateau der Produktivität zu entwickeln.
Krypto-Crash & NFTs
Da NFTs auf Kryptowährungen basieren und ebenfalls häufig aus Investment-Gründen gekauft werden, betrifft ein Krypto-Crash in der Regel auch jedes Mal den NFT-Markt. Dies spiegelt sich dann in zwei wesentlichen Effekten wider:
- Das Handelsvolumen auf dem größten After-Market (OpenSea.Io) ist rückläufig. In diesem Fall ist der Juni 2022 mit einem Volumen von lediglich 700 Millionen $ auf dem niedrigsten Stand seit Juli 2021.
- Der Floor-Price der großen Blue-Ship NFT-Projekte sinkt. Während Projekte wie Moonbirds vor einigen Wochen noch einen Floor-Price von über 100.000 $ aufweisen konnten, sind – bedingt durch den Krypto-Crash – die Preise für Moonbirds um knapp 80%, auf 20.000 $, gefallen.
Marken setzen weiter auf NFTs
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Trotzdem setzen Marken weiter auf NFTs als ersten Schritt ins Web3 und später auch ins Metaverse. Innerhalb der letzten Wochen wurden sowohl auf nationaler als auch internationaler Bühne weitere NFT-Cases erfolgreich gelauncht. Vor allem interessant dabei ist, dass es sich nicht um einzelne Wirtschaftssektoren handelt, sondern unterschiedliche Brands ihre ersten oder weitere Schritte gehen. So haben in den vergangenen Wochen Marken wie u.a. Audi, Katjes, Balanciaga, Universal Music, Lacoste und auch Jägermeister Cases gelauncht.
Auf der größten NFT-/Metaverse-Messe der Welt, der NFT NYC, waren sich zudem Marken- und Projekt-Teams einig, dass wir weiterhin erst am Anfang stehen und NFTs in Zukunft eine tragende Rolle spielen werden.
Technologie und Community im Vordergrund
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Allerdings wird die Rolle von NFTs in Zukunft eine andere sein als bisher. In den vergangenen Monaten wurden NFTs häufig aus Marketing- und monetären Gründen gelauncht. Von den Konsumenten wurden sie ebenfalls nicht primär aus Interesse am Projekt oder sozialer Zugehörigkeit gekauft, sondern primär als spekulatives Investment.
Sowohl aktuelle Markenkenntnisse als auch ein bewussterer Konsum der NFT-Audiences zeigen aktuell einen klaren Shift in Richtung Community-Building.
Das Thema „Digital-Ownership“ wird verstärkt durch sogenannte Utilities für Holder genutzt, um Communities aufzubauen und zu binden.
PHD Einschätzung:
Aus Markenperspektive betrachtet, hat der Krypto-Crash und die Auswirkungen auf den NFT-Markt sogar eine positive Seite.
Durch den Rückgang von Investment-Usern und „Goldgräbern“ gerät der Echte nutzen von NFTs in den Vordergrund. Wichtig: Brands, die in den NFT-Sektor eintreten wollen, müssen damit rechnen, dass es nicht mehr den PR-Hype der ersten Stunde gibt. Vergangenes Jahr konnte jede Marke, die eigene NFTs heraus gebracht hat, mit viel positiver PR-Resonanz rechnen.
Daher sind wir der Auffassung, dass NFTs nicht mehr rein aus Awareness-Gründen von Marken verwendet werden sollten, sondern entweder an existierende Produkte gekoppelt oder als Kundenbindungstool verwendet werden sollten.